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Herbstreise VSF 5.-8. Oktober 2023 Teil 1

Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen: So heisst ein bekannter, vielgehörter Ausspruch. Oder Vorfreude ist die schönste Freude! 

Wahrlich, ich kann ja nur für mich sprechen, aber ich bin sicher, dass es allen so ergangen ist. Dies war aus den fröhlichen Gesichtern zu lesen. Fröhlichkeit und Lachen waren, wie wir natürlich erst später erfuhren, über die ganzen Reisetage treue Begleiter.

Etwas unpünktlich, eine halbe Stunde zu früh, trafen wir, Samu und ich, als die Ersten bei Hans Ganz ein. Tatsächlich stand Hans schon in voller Montur, reisebereit in seinem Garten. So hat es uns sogar noch locker, zu dem vom Hausherrn offerierten Kaffee gereicht. Kurz darauf fuhr die wichtigste Equipe, Heinz mit seinem Bus und Franco als Beifahrer vor. Auch Bettina, die vorderhand einzige Frau und nicht vom „Vogelvirus“ befallene Person, gesellte sich zu uns. 

Und ab gehts

Fahrplanmässig 08.30 Uhr starteten wir Richtung Nürnberg. Erstes Ziel, war das Taubenmuseum von Karlheinz Sollfrank. Dank unseren versierten Piloten, die so einige Hindernisse wie Staus etc. umschifften, blieb uns Zeit für einen Ess- Trink und Entlastungshalt in einer Raststätte, wo wir, welch ein Zufall, auf Silvia, Walter und Evelyne, unsere Freunde vom Kleintierzuchtverein Pfannenstiel, trafen.

Und weiter ging die Fahrt! Ich weiss nicht wie es meinen Reisegspänli erging, aber ich war wirklich baff über den Verkehr den wir antrafen. Die rechte Spur war praktisch ein zusammenhängender Zug von grossen Lastwagen. Kaum ein PW konnte sich da irgendwo dazwischen klemmen. 

So erreichten wir glücklich das Taubenmuseum in Nürnberg.

Aus dem Berner Oberland, stiessen nun auch Thomas und Ruth Jakob mit ihrem Beifahrer Christian Wingeier zu uns. Unser lieber Chrigu wusste dann noch nichts von seinem Glück, dass er fortan als Fahrer des Ehepaars Jakob und seinen Hunden, fungieren würde.

Auch unseren Marco Schneider, der die Reise grösstenteils organisiert hatte, durften wir hier begrüssen.

Es folgte die Begrüssung durch Karlheinz Sollfrank vor dem Museum, der uns so einiges dazu erzählen konnte. Ihr dürft jetzt nicht von mir erwarten, dass ich hier in die Details gehe. Kurz gesagt es ist gewaltig, was dieser Mann in seinem Leben, an mit Tauben in Beziehung stehenden Objekten, zusammengetragen hat. Unsererseits begrüsste ihn auch Heinz Gerber mit einem Geschenk, in Form einer Schachtel Kambly-Biskuits, aus dem Emmenthal.

 Ich setze hier den Link zur Ausstellungs-Webseite                     https://www.taubenmuseum.de/

Nachstehend eine Gallerie vor Ort geknipster Bilder

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Zum Abschied durfte unser VSF- und EFU-Präsident Franco, an Karlheinz Sollfrank, die Ehren-Medaille der EFU überreichen. Sie wird sicherlich ein Plätzchen in seiner Sammlung finden. 

 

Aus meinem persönlichen Fundus, habe ich ihm das streng geheime Brieftaubenregelement der Schweizer Armee überlassen, das sich vermutlich noch nicht in seiner Sammlung befindet. Das Büchlein im Miniformat, habe ich, auch nach intensiver Suche,  in seiner Brieftaubenabteilung, nicht entdecken können.

 

 

Weiter ging die Fahrt nach Maroldsweisach zum Gasthof Hartleben. Zimmerbezug und anschliessend Bierprobe des vor Ort gebrauten Gerstensaftes. Hier durften wir auch einige Taubenfreunde der DFC Sportsgruppe 10 Mainfranken begrüssen und kennen lernen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fließend gings zum Nachtessen über. Gar manches Eisbein, eine germanische Spezialität, wurde aufgefahren und einige andere Köstlichkeiten aus der Speisekarte, die der Preise wegen sicherlich  von niemandem kritisiert wurde.

Dass das wirklich süffige Bier, allen geschmeckt hat liess sich unschwer an der Kadenz, mit der die Service-Fachfrau (früher Serviertochter) immer wieder neue Halbliter-Krüge anschleppen musste, erkennen.

Übrigens hat die aufgestellte, fröhliche Dame, viel zur guten Laune in unserem Kreis beigetragen.

So ganz freiwillig hat dann der verbliebene Rest der Gruppe, die Beiz nicht verlassen. Nach einem letzten „Schnitt“ (halbgefülltes Glas) und der Aufforderung durch einen Mitarbeiter, zog sich die Truppe in die Hotel-Zimmer zurück.

 

Freitag 08.00 Uhr Morgenessen! Anschliessend gings weiter zu den Gebrüdern Ungar nach Jesserndorf. Vorgesehen waren Flugvorführungen und Wertungsflüge mit Birmingham-Rollern. 
09.30 Uhr. Ein leichter Nebel lag über der Gegend, der sich aber bereits langsam auflöste. In der Zwischenzeit durften wir uns die Anlage ansehen. Die Kitboxen für die Flugroller sind so bemessen, dass sich die Tiere darin nicht austoben können und so ihre Energie für die täglichen Flüge sparen müssen. Durch die grosse Anwesenheit von für sie fremden Leuten, waren die Flieger schon etwas unruhig, aber dies tun natürlich alle temperamentvollen Tauben.

 

 

Hinter den Flugschlägen sind die Zuchtabteile mit grossen Volièren angeordnet. Wie heisst es doch: 1000 Züchter , 1000 Stallvarianten! Was ich so noch nie gesehen habe, sind die Zuchtboxen aus entsprechend ausgeschnittenen Kunststoff-Kasten, in einer paarigen Anordnung, so dass jedes Paar 2 Abteile zur Verfügung hat. Die Boxen lassen sich durch einen Griff entfernen und reinigen, wenn nötig nass, auch mit Hochdruck. Ausserhalb der Zuchtzeit können sie ganz aus den Schlägen entfernt werden. Zurück bleiben die Auflagebretter als Sitzgelegenheiten.

Gezüchtet wird mit 16 Paaren Birmingham-Roller. Sie müssen, die bei den Flügen durch Raubvögel verlorenen Tiere, ersetzen und durch gezielte Paarungen, Verbesserungen der Rassen herbei führen.

Eine ganz gegensätzliche Rasse zu Flugtauben halten sich die beiden Brüder, nämlich Hubbeltauben, eine massige Fleischrasse. Ich war schon überrascht, als ich sie in die Hand, bzw, Hände nehmen durfte. Ja, schon andere Kaliber als wir gewohnt sind. Ausgeschlachtet bringen sie um die 500 Gramm auf die Waage. Für viele Leute eine Delikatesse!

Bereits gegen 11.00 Uhr. Der Nebel hat sich weitgehend verzogen. Während die ersten Stiche aufgelassen wurden, durften wir uns an einem leckeren und wunderschönen Kuchenbuffet mit Kaffee und Getränken erlaben. 

Der Wertungsrichter Peter Ritz waltet seines Amtes! Die meisten Blicke waren gen Himmel gerichtet und beobachteten die fantastischen Vorführungen der gefiederten Akrobaten.

Galatzer-Roller Gebr. Ungar

Auch ein Habicht machte seine Aufwartung, musste aber unverrichteter Dinge abziehen.

Video Habicht

Unsere Geflügel-Leute kamen durch die verschiedenen hier gezüchteten Hühnerrassen, sicher auch auf ihre Rechnung. Nach einem interessanten Vormittag mussten wir uns schon wieder verabschieden! 

Nächster Besuch Peter Lhotsky 14.00 Uhr treffen wir in Sulzdorf bei Peter und Petra Lhotsky ein. Schon nach einem kurzen Blick durch die Anlage stellt man fest, dass das „Taubenvirus“ hier kräftig zugeschlagen hat. In diversen Schlägen finden sich Orientalische- und Rakonitzer-Roller, Culbutants Francais und einige Flug-Mövchen. In der oberen Etage tummeln sich Lachtauben und beim genauen Hinsehen und -hören, entdeckt man Wellensittiche und Kanarien, die bereits ihre Winterquartiere bezogen haben. Also eine breite Palette unserer gefiederten Freunde. 

Das hier nicht selten ein Fest gefeiert wird, lässt sich an der Infrastruktur, auf dem gut ausgenutzten Gelände, erkennen. Vom Universal-Raum für Speisezubereitung und Lagerung diverser Sorten Gerstensaft etc. bei deren Degustation niemand zu kurz kam. So sind die Festbänke und Tische schnell umorganisiert, um auch einem grösseren Andrang wie heute, Herr zu werden. Kurzum es herrschte eine zufriedene Gemütlichkeit. Dass sogar zwei weitere. neue Generationen zugegen waren, lässt daraus schliessen, dass die Nachfolgeregelung mal klappen könnte.

Fast hätte ich bei der Aufzählung der Tier-Spezies vergessen, dass ja auch der kleine weisse wuschelige Hund der Lhotskys anwesend war. Meistens diskret, irgendwo unter dem Tisch, ist er ja auch nicht so gross aufgefallen. Bis — plötzlich ein quietschen, ein Schrei, eben so, wie wenn man einem Hund versehentlich auf den Fuss tritt.

Ruth meint:“ Ja die wollen nur spielen!“ Zu meiner Linken unter demTisch, entdecke ich die beiden Heck an Heck stehend, unzertrennlich festgefahren. Tatsächlich, hat doch der kleine schwarze Belgier der Jakobs, das Gastrecht missbraucht und sich die Wuschelhündin vorgenommen. 

Wer weiss, Anfang Dezember könnten die  Lhotskys  ihre Gastgeschenke erhalten.

Jedenfalls hat die Episode für allgemeine Heiterkeit gesorgt und die hündische Liebesgeschichte wurde noch bei einigen Gelegenheitlachend rezitiert! 

 

Leider musste ein nächster Besuch bei Frank Gessner, wegen Unpässlichkeit seiner Tauben, ausfallen!

 

 Es geht weiter im nächsten Beitrag Teil 2

 

Im Osten nichts Neues…weit gefehlt!

Ende März 2012 startete unsere kleine Taubenzüchterreise in Richtung Jena.
Hans Ganz, Heinz Gerber und ich haben sich dort mit Veit Träger bei sich zu Hause verabredet. Er hat für uns verschiedene Züchterbesuche arrangiert.
Als erstes natürlich das Veit`sche Grundstück. Auf der für uns riesigen Fläche entsteht gerade ein neuer Flugschlag. Intressant wie viel Möglichkeiten so viel Platz bietet. Halbfertig konnte man schon vieles erahnen. Die Zuchttauben wurden begutachtet, alles sauber und gepflegt!

Nach einem reichhaltigen Frühstück gings dann zum ersten Züchter der Tour. Arben Gravqevci. Er züchtet Dünek und Memeler Hochflieger. Wir wurden sehr freundlich empfangen und waren froh bei Sturm und Regen ins Warme zu dürfen. Kaffee und Kuchen und intressante Ausführungen von Arben, der schon als Kind im Kosovo Tauben hielt. Dort gab es früher Memeler wie er uns versicherte und nachdem er in Deutschland die Möglichkeit hatte, konnte er sich seinen Herzenswunsch wieder Tauben zu halten erfüllen. Leider konnte er bei Sturm keine Memeler starten, dass die aber exzellente Vertreter ihrer Rasse sind zeigten seine Flugprotokolle. Die sauberen und gepflegten Ställe zeigten uns dass hier ein Experte und grosser Liebhaber der Fliegerei am Werke ist. Arben gab mir einige Zuchtpaare mit auf den Weg, herzlichen Dank.

Als nächstes führte unser Weg zu Sebastian Raca. Sturm und Regen…aber dass hielt Raci nicht davon ab Dünek um Dünek raufzulassen. Eine riesen Anlage und unzählige saubere Schläge mit gesunden Tieren darin. Wir haben so eine Show noch nicht erlebt. Dünek, Wuta, Wammen, Birmingham, Rakovnitzer und sogar Steller Kröpfer wurden vorgeflogen (hab hoffentlich keine Rasse vergessen…). Sehr empfehlenswert dass mal bei schönem Wetter zu erleben. Vielen Dank für die Bewirtung, es war toll bei dir Raci.

Am späteren Nachmittag dann ein weiteres Highlight. Die Anlage von Manfred Zschammer. Wow was für eine Anlage und was für eine Zucht. Mir stockte der Atem als ich die abgesetzten Memeler und Danziger Hochflieger sowie die Bremer und Hannoverschen Tümmler in ihren Flugabteilen sah. So etwas hab ich nicht erwartet. Herr Zschammer nahm sich die Zeit uns alles zu zeigen. Er erklärte warum und wieso er ein Verfächter seiner Rassen ist und seine Meinung vertritt. Hut ab, da ist einer der genau weis was er will oder eben was er nicht will. Ich werde ihn bestimmt mal an einem Morgen besuchen um mehr zu sehen und zu lernen von diesem Herrn und seiner Zucht. Herzlichen Dank fürs zeigen und die Geduld mit uns unwissenden Schweizern  Smile!

Um halb zehn Abends kehrten wir dann bei Veit ein. Sein Onkel Jörg (Onkel Veit genannt) hatte schon die perfekte Glut auf dem Grill. Thüringer Rostbratwürste und Nackensteak, Semmeln, toller scharfer Senf und das eine oder andere Getränk! dazu, was will man mehr. Sieben Würste später gings dann für mich ab ins Zimmer.

Familie Träger teilte grosszügig ihre Unterkunft mit uns. Herzlichen Dank es hat uns sehr gefallen.

Sonntag früh waren wir nach acht Uhr schon beim nächsten Züchter, Klaus Hähnert in Weimar. Auch hier viel Platz und intressant gebaute Schläge. Es war eisig kalt aber die ersten jungen Orientalen zogen schon ihre Runden. Nach Kaffee und Kuchen gings weiter zu Mike Heeger.

Toll gebaute Schläge, super Ideen von denen ich das Eine oder Andere abkupfern werde. Ein traumhaft schönes Anwesen. Erste wurden die Kelebek rausgelassen. Sie hatten nicht viel Lust zum spielen und zum reingehen nach dem Flug erst recht nicht. Mike hat in der Früh zu viel gefüttert. Dass kenn ich, man will alles perfekt machen wenn Besuch kommt und dann gehts schief. Seine Adana konnten ihr können nicht beweisen, die Kelebek auf dem Dach liessen sie nicht steigen.

Nächster Halt, Peter Bohne. Nach einem gemütlichen Mittagessen wurden die Kelebek hochgeschickt. In allen Höhen zeigten sie ihre Passion. Schöner Schmetterlingsflug und Drehungen.

Nun gings auf den Rückweg. Ein kurzer Stop bei Veit um ihn zu verabschieden. Dann hiess es auf nach Nürnberg/Fürth auf die Kleintieranlage zu Mehmet Ünver und Sorin Philip. Sehr gemütlich war es, herrliches Wetter, ein kühles Getränk, herrlich. Ende März ist es halt noch etwas früh um viel im Flug zu sehen. Galatzer, Kelebek und Dönek wurden gestartet. Sehr intressante Gespräche und wie es halt so ist kamen wir viel später ans nächste Ziel als geplant.

Nachts um halb Zehn klingelten wir bei Uwe Seeger um noch schnell hallo zu sagen. Tolles Erlebnis, drei glückliche Züchter zurück in der Schweiz.

Vielen Dank Veit fürs Organisieren und die Übernachtung, vielen Dank Onkel Veit fürs Grillen und die Getränke. Vielen Dank Arben für die tollen Tiere. Herr Zschammer, nächstes Mal bringen wir Käse mit Wink ! Klaus, tolle Idee mit dem Flugschlag. Danke Mike und Peter für die tolle Zeit mit euch, und Frau Bohne sie haben gut gekocht, Danke. Mehmet und Sorin es war super gemütlich bei euch und danke für die Tiere. Und Uwe, nächstes Mal kommen wir früher, sorry.

Herzlichen Dank liebe Freunde, ihr habt und ein unvergessliches Wochenende beschert.

Franco Visonà, April 2012

Bildergalerie zu unserem Ausflug