Meine positiven Erfahrungen mit farbigen Nistzellen

Kipshagen Zellen

Seit dem Einbau der Kipshagen-Nistzellen, die eine beidseits gefärbte Abdeckung aufweisen, konnte ich damit nur gute Erfahrungen machen. Ersten sind sie praktisch im Umgang mit den Tauben und leicht zu reinigen. Auffallend ist, dass sich schon von Anfang an die Kämpfe um die Nistzellen fast auf null reduzierten. Die Paare nahmen die ihnen zugewiesenen Zellen problemlos an und flogen nur selten fremde Einheiten an.

Zellen mit eingefügten Farbtafeln

In meinem kleinen Zuchtschlag mit 6 Zellen, wie sie häufig von Brieftaubenzüchtern verwendet werden, hatte ich immer Mühe, den Paaren Ihre Zellen zuzuweisen. Sie flogen immer wieder fremde Zellen an. Renitente Täuber verteidigten dann sogar zwei oder mehrere Zellen. Dies führte dazu, dass Täubinnen Ihre Gelege in Ecken am Boden tätigten oder einfach aus dem Sitzregal plumpsen liessen. Jedenfalls war in diesem Schlag nie eine richtige Ordnung hin zu kriegen.
Meine vorgenannten Erfahrungen brachten mich auf die Idee, diese Nistzellen mit beidseits gefärbten Brettchen zu versehen. Und siehe da! Vom Moment an besserte sich die Schlagordnung eben schlagartig. Die einzelnen Paare sperrte ich einige Stunden in die ihnen zugewiesenen Boxen um dann vorerst nur die Täuber auszulassen, bis sie ihr Weibchen in der Zelle verteidigten. Frappant wie sich die vorgenannten Probleme beheben liessen.

Ob die Tauben Farben wirklich erkennen kann ich damit nicht behaupten, sicher bieten sie aber den Tauben Unterscheidungsmerkmale, mehr Sicherheit und die Gewissheit, auch wirklich die eigene Zelle zu verteidigen. Ich habe betont, dass beide Seiten eingefärbt werden müssen, weil ich in früheren Jahren diesen Versuch mit einseitig gefärbten Brettchen gemacht habe. Damals war der Erfolg bei weitem nicht so beeindruckend.
Eine einfache und kostengünstige Methode um das Zusammenleben im Taubenschlag zu verbessern!
Schön wäre es, wenn sich weitere Züchter mit ihren Erfahrungen zum Thema melden würden.
Peter Berger

Ein Gedanke zu „Meine positiven Erfahrungen mit farbigen Nistzellen“

  1. Hallo Peter

    Ich habe diesen Frühling meinen Zuchtschlag mit 12 neuen Zellen versehen. Endlich eine neue Einrichtung! Jetzt musste ich meine Zucht-Männchen nur noch an die Zellen gewöhnen. Ich zügelte alle und schaute einfach mal, wo welcher Vogel sich niederlassen wollte.

    Zwei Tage später waren bis auf zwei alle an ihr neues zuhause gewöhnt.
    Nun kam der eigentliche Kraftakt. Die Paare zusammen setzen. Es klappte gut und zum Glück wurden sie sich nach drei Tagen alle einig. Jetzt musste ich sie nur noch an die gemeinsamen Zellen gewöhnen. Das war leichter gesagt als getan. Die Verteilung wechselte immer wieder, mal verflogen sich die Täubinnen, mal wollte ein Männchen eine begehrte obere Zelle erobern usw.
    Diesem Treiben schaute ich eine Zeit lang zu und machte mir ein paar Gedanken, wie ich endlich Ruhe in den Schlag bringen könnte, ohne gross etwas daran zu ändern. Die Zellengitterfronten waren ohne Sichtschutz ausgerüstet, vielleicht was das das Problem.
    Ich nahm ein paar Werbebroschüren für Taubenschlag-Einrichtungen und sah die bunten Zuchtzellen und erinnerte mich an eine TV-Reportage über Tauben. Darin ging es unter anderem um folgendes: Man versuchte mit Hilfe von trainierten Tauben Schiffbrüchige zu orten, die mit Schwimmwesten im Meer herum trieben. Es funktionierte tatsächlich! Das Taubenauge kann die Farben Rot und Gelb sehr gut wahrnehmen und so fanden die Tauben die leuchtenden Westen schneller als ein Mensch es tun könnte. Also können Tauben farbig sehen.
    Das brachte mich auf eine Idee. Ich holte im Baumarkt Sperrholz und lies es gleich auf Mass schneiden. Weil ich schon mal da war, kaufte ich auch gleich noch Farbspraydosen für Kinderspielsachen. Zuhause machte ich mich dann gleich ans Werk.
    Nachdem ich alle Zellen mit farbigen Platten ausgerüstet hatte, kam innerhalb von kürzester Zeit Ruhe in den Zuchtschlag.

    Also bringt Farbe in eure Schläge und auf eure Dächer! Es sieht gut aus, und die Tauben profitieren auch davon, ob bei der Orientierung im Schlag oder beim Fliegen hoch über euren Köpfen.

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    Der Schlüssel zum Licht
    Die Tierwelt hat vor Millionen von Jahren die passende Antwort auf Licht gefunden: das Auge. Und seither daran getüftelt …

    Die wabbernde Woge aus Wasser verschwimmt zu einer undurchsichtigen Masse. Der Hubschrauberpilot weiß, dass er nicht viel Zeit hat. Er muss die Schiffbrüchigen finden. Plötzlich schrillt der Alarm. Eine Taube hat irgendwo vor sich einen roten Punkt zwischen den Wellen entdeckt. Und tatsächlich, nach wenigen Minuten sieht auch der Pilot das Ziel seiner Anstrengungen.
    Tauben wurden in den 1970er-Jahren von der amerikanischen Küstenwache bei dem Projekt „Sea Hunt“ als Lebensretter getestet. „Auf der Suche nach Schiffbrüchigen wurden Tiere in Behältern am Bauch des Rettungshubschraubers mitgeführt“, erzählt Biologin Susan Scott vom U.S. Fish and Wildlife Service. „Sie waren darauf trainiert, auf eine Alarmtaste vor sich zu picken, sobald sie einen roten oder gelben Punkt wahrnahmen. Als Belohnung gab es Futter.“ Aber warum benützte man Tauben dafür? Was konnten die Tiere, was der Mensch nicht kann? „Sie sehen viel besser“, erklärt Scott. „Die Tauben entdeckten in 90 Prozent der Tests die farbigen Versuchsobjekte, der Mensch hingegen nur in 38 Prozent.“
    Hochkomplexe Linsenaugen ermöglichten es den Vögeln, sich über mehrere Stunden hinweg auf eine unruhige Wasseroberfläche zu konzentrieren und trotz starker Lichtreflexe zwischen den Schaumkronen Schiffbrüchige zu erkennen. Ihr Sehorgan ist ein mehrstufiger, lichtbrechender Apparat, der das einfallende Licht auf die Netzhaut wirft. In dieser Netzhaut befinden sich tausende von Sinneszellen, welche die Lichtinformation auffangen und sie über den Sehnerv weiter ins Hirn leiten. Dort werden sie zu einem Bild verarbeitet. Linsenaugen sind in unterschiedlichen Varianten unter allen Wirbeltieren, aber auch bei niederen Tieren wie Würfelquallen oder Tintenfischen zu finden. Vögel jedoch sind die Meister im Sehen.

    Von Eva-Maria Koch – http://www.universum.co.at/default.asp?id=57428&tt=UNIVERSUM_PORTAL

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