Eine unvergessliche Reise – in die Türkei, das Land der Flugtaubenzüchter

Im November 2022 machten sich Heinz Gerber, Stefan Schneider, Harald Lommel und ich auf die Reise zum Flugkastentreffen in die Türkei. Für so eine Reise lohnt es sich, einige Tage mehr einzuplanen, denn die Türkei ist vor allem kulturell und kulinarisch ein tolles Land.

Der Flug ging ab Zürich nach Istanbul, wo wir zwei Nächte eingeplant haben. Istanbul ist riesig und hat um die 20 Mio Einwohner. Der Kulturelle Hotspot ist natürlich das Goldene Horn.                              

Die Atemberaubenden Bauwerke und Moscheen beeindrucken mich jedesmal. Der Ausflug auf den Galata Turm bot uns eine herrliche Aussicht über die Stadt, welche bis an den Horizont reichte.

Wer in einer der vielen Restaurants in Istanbul speist, sollte unbedingt mal eine Grillplatte bestellen. Wir vier sind bekannt als gute Esser, wir kamen aber auch an unsere Grenzen. Tolle schmackhafte Speisen, einfach lecker.

Mit einem Mietauto gings dann Richtung Mustafakemalpasa, wo unser nächstes Ziel wartete. Die Heimatstadt von Musa Celik, die Stadt der Tauben. Nach einem leckeren Mittagessen waren wir beim Stadtpräsidenten zur Audienz geladen. Die Stadt hat immerhin über 100`000 Einwohner. Bei leckerem Tee und in edlem Ambiente wurde über den Flugtaubensport geredet und der Stadtpräsident Herr Kanar schenkte mir eine Ehrenauszeichnung der Stadt Mustafakemalpasa.Mit von der Partie war auch Alp Ari, der aus Deutschland angereist war, seine Eltern wohnen auch in der Stadt. Dies machte natürlich die Kommunikation etwas leichter für uns.

Gegen Abend werteten wir bei Züchter Ümit Elif Kücükbayraktar Dolapci. Ümit wohnt mitten in der Stadt und für uns unvorstellbar, beim Wertungsflug flogen im Umkreis von 500 Meter bestimmt 5 andere Stiche von anderen Züchtern. Hier ist das halt so, sagte Musa. Das kann man nicht ändern.Ümit ist seit einigen Jahren mit Wertungsflügen aktiv, ein toller Nachwuchsmann vor Ort für den GEK, danke für die Gastfreundschaft.

Nach einem leckeren Nachtessen ging es ins Züchterkaffee, wo jeden Abend bis gegen Mitternacht Tauben. Aktuell ist es modern, Tiere auf Tischen zu zeigen, natürlich sind diese auf Schönheit gezüchtet und nicht auf Flug.

Am nächsten Tag ging die Reise nach Aydin. Eine Stadt etwa 100km südlich von Izmir.
Hier konnten wir die Uralte Rasse Aydin yerisli sehen. In der Stadt leben etwa 300 Züchter der Rasse, so Musa.
Geschichtlich ist die Rasse erstmals ab dem Jahre 1714 erwähnt. Einfach gesagt, ein Kelebek ohne Federfüsse, das triffts am ehesten. Super spannend, so etwas erleben zu dürfen.

Danach ging die Reise nach Izmir, wo zum Wertungsflug mit Dönek verabredet waren. Züchter war Ridvan Koc, ein erfahrener Dönek Profi.
Wir wurden auch hier herzlich empfangen, und es wurde ein Interview mit uns für den Dönek Youtube Kanal gefilmt.
Zum genauen Verständnis, Izmir hat etwa 2000 Dönek Züchter, welche organisiert sind. Unfassbar.

Ridvan arbeitete mit seinen Dönek hochprofessionell. Als Begleiter fungierten Adana Wammen. Spitzentiere die Jahrelang im Training sind haben Namen, unser Favorit war Hercule (Herkules).

Ein toller Vogel der uns alle begeisterte. Es wurden uns 5 Tiere vorgeflogen, insgesamt bestimmt 3 Stunden lang, auf Perfektion trainiert. Ein riesiges Erlebnis für uns.

Nach einem leckeren Essen, zu dem wir wie immer eigeladen wurden, ging es zurück nach Mustafakemalpasa ins Züchterkaffee.
Hier machten wir spasseshalber bei der Taubenversteigerung mit, hatten aber trotz vieler Losnummern kein Glück.
Sonntag war das FK Treffen angesagt. Frühmorgens fuhren wir mit Alp aber erst mal an den Tiermarkt in Bursa, etwa eine Stunde weit weg. Riesig, hier kann man praktisch alles kaufen was Beine hat. Wir kauften Glöckchen für an die Taubenbeine und weitere Kleinigkeiten.

Zurück in Mustafakemalpasa gings zum Flugkastentreffen. Chapeau, Musa und die Stadt Mustafakemalpasa haben in kurzer Zeit einen riesen Event aus dem Boden gestampft. Toilettenwagen, Zelte, Käfige, Essenstände, Lautsprecher mit Speaker, einfach toll. Wir fühlten und fast etwas wie Promis, mit unseren Vereinsshirts auf dem Feld. Hunderte Zuschauer waren vor Ort.
Alle waren freundlich und man spürte, wie ein Hobby verbindet.

Einige Stiche konnten bewertet werden und man merkte, dass die Qualität bei den Rassen gegenüber den Vorjahren gestiegen war.
Auch hier wie bei uns im Westen gilt es, die Leute zu motivieren, ihre Tiere zu trainieren und zu zeigen.
Hier ist Musa unermüdlich dran, unser Hobby weiter aufleben zu lassen.
Heinz Gerber flog als erster Europäer in der Türkei Flugkasten. Ein Meilenstein auch für Heinz.

Nach einem leckeren Nachtessen war im Züchterkaffee am Abend Rangverkündigung.
Der Saal war voll und es war ein schöner Abschluss für uns alle.

Unser herzlicher Dank geht an Musa Celik, ohne den so ein unvergessliches Erlebnis nie hätte stattfinden können. Ein grosser Mann im Flugtaubensport. Merci beaucoup!
Danke auch an Alp Ari, und alle Leute, bei denen wir herzlich aufgenommen wurden.

Bis zum nächsten Mal, à bientôt
Franco Visonà

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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